KOSMETIK MIT PFLANZENSTAMMZELLEN: WAS DIE ALLESKÖNNER NATÜRLICHEN URSPRUNGS FÜR DIE MODERNE WIRKSTOFFKOSMETIK SO INTERESSANT MACHT
Auf der Suche nach wirksamen Inhaltsstoffen, die helfen, das Erscheinungsbild unserer Haut nachhaltig zu verbessern, stößt man in der kosmetischen Forschung immer wieder auf neue Innovationen. Doch auch jahrhundertealtes Wissen rückt wieder verstärkt in den Fokus, wenn es darum geht, Wirkstoffe zu finden, die eine sichtbare Verbesserung der Haut bewirken können. Unter anderem auch befeuert durch das Aufkommen des Naturkosmetik-Trends kommt Pflanzen und ihren natürlich wirksamen Inhaltsstoffen wieder verstärkte Aufmerksamkeit zu. Besonders interessant als kosmetische Helfer: Pflanzenstammzellen. Welchen Platz diese natürlichen „Bausteine des Lebens“ in der modernen Hautpflege einnehmen und wie Pflanzenstammzellen-Kosmetik wirkt, erfahren Sie in diesem Artikel.
Was sind Pflanzenstammzellen?
Stammzellen sind die „Bausteine des Lebens“, die bei allen Lebewesen für Entwicklung und Regeneration verantwortlich sind. Bei Tieren und Menschen entwickeln sich aus den Stammzellen im embryonalen Stadium nicht nur die äußere Gestalt, sondern auch alle lebensnotwendigen Organe und Funktionen. Während die Flexibilität der Stammzellen bei Mensch und Tier nach der Geburt abnimmt, da alle lebensnotwendigen „Anlagen“ bereits ausgebildet wurden, sind Pflanzen während ihrer Lebensdauer ständig in der Lage, sich zu verändern. Sie enthalten „lebenslänglich flexible“ Stammzellen, die in den sogenannten Meristemen eingebettet sind.
Sowohl die Größe als auch die Gestalt von Pflanzen verändern sich ständig – es entstehen neue Triebe, Blätter, Blüten oder Früchte. Diese bestehenbleibende Flexibilität macht Pflanzenstammzellen für unseren gesamten Organismus, speziell für die Stoffwechselprozesse unserer Haut, so interessant.
Warum werden Pflanzenstammzellen in der Kosmetik eingesetzt?
Pflanzliche Stammzellen sind in der Lage, Prozesse, die in den Zellen unserer Haut stattfinden, zu unterstützen und damit der naturbedingten Degeneration entgegenzuwirken. Stress- oder lichtbedingte Hautalterungserscheinungen können durch Kosmetik mit Pflanzenstammzellen ebenso nachhaltig bekämpft werden wie Anzeichen von Müdigkeit oder mangelnder Spannkraft.
Pflanzenstammzellen sind zelluläre Alleskönner, die als „flexibles Baumaterial“ die regenerativen Prozesse unserer Haut fördern und sich positiv auf die mit der Zeit nachlassende, hauteigene Erneuerungsfähigkeit auswirken.
So wirkt Kosmetik mit Pflanzenstammzellen
Zwar unterscheiden sich menschliche und pflanzliche Stammzellen, doch Studien haben bewiesen, dass Kosmetik mit Pflanzenstammzellen die hauteigene Regenerationsfähigkeit fördert: Unsere körpereigenen Stammzellen sorgen zwar für eine kontinuierliche Erneuerung der Haut, doch lässt diese Fähigkeit mit zunehmendem Alter mehr und mehr nach. Hier greift Pflanzenstammzellen-Kosmetik ein: Zelluläre Wirkstoffe pflanzlichen Ursprungs regen die hauteigene Kollagenproduktion an, reduzieren dadurch Falten und machen die Haut frischer, straffer und glatter.
Pflanzen besitzen zudem herausragende Selbstheilungskräfte, die es ihnen ermöglichen, mit Verletzungen äußerst gut fertig zu werden. Aus entsprechenden Stammzellen bilden sie sehr schnell neues Gewebe – was sie wiederum für hauteigene Wundheilungsprozesse so interessant macht. Die Stammzellen, die in vielen Früchten stecken, wirken zudem dem Abbau von strukturgebenden Fasern entgegen; dies begründet, warum etwa manche Apfelsorten eine länger glatte Schale haben als andere.
So wird Pflanzenstammzellen-Kosmetik eingesetzt
Aus der jeweiligen Art der Pflanzenstammzellen ergibt sich ein breitgefächertes Wirkspektrum, das im kosmetischen Bereich eingesetzt wird:
- aus Pflanzenstammzellen können Antioxidantien in hoher Konzentration extrahiert werden
- pflanzliche Stammzellen enthalten entzündungshemmende und zellstimulierende Wirkstoffe
Pflanzliche Stammzellen kommen in der Kosmetik in zwei unterschiedlichen Varianten zum Einsatz:
1. Variante: Durch eine bestimmte Art der Kultivierung können Pflanzenstammzellen als „Rohstofflieferanten“ von sekundären Pflanzeninhaltsstoffe eingesetzt werden. Sie verlieren dabei ihren Stammzellcharakter und produzieren als spezialisierte Zellen ausschließlich den jeweils gewünschten Inhaltsstoff. Es ist dann nicht ihr regenerationsfördernder Stammzellencharakter, der im Vordergrund steht, sondern der mit ihrer Hilfe extrahierte gewünschte Wirkstoff einer bestimmten Pflanze, dessen Wirkung im Vergleich zur herkömmlichen Gewinnung aus natürlich gewachsenen Pflanzen sogar noch verstärkt werden kann.
2. Variante: Die Pflanzenstammzellen werden ohne Fokussierung auf einen bestimmten Wunsch-Inhaltsstoff kultiviert. Hierbei macht man sich die positiven Effekte der Stammzellen als solche zu Nutze; gleichzeitig können aber dennoch die Wirkstoffe der jeweiligen Pflanze mitgenutzt werden.
Wie werden Pflanzenstammzellen für kosmetische Zwecke gewonnen?
Pflanzliche Stammzellen finden sich vor allem in der Wurzel und den Sprossen einer Pflanze, aber auch an Schnitt- und Bruchstellen können sich noch nicht spezialisierte Zellen mit Stammzellcharakter bilden. Hier können die Stammzellen besonders leicht isoliert und in einem speziellen Medium weiter kultiviert werden.
Je nach Art der Kultivierungsbedingungen kann auf diese Weise auch die Biosynthese der Stammzellen, d.h. ihre natürliche Spezialisierung, individuell gesteuert werden. So können zum Beispiel gezielt bestimmte Pflanzeninhaltstoffe isoliert werden, was besonders für die Synthese sekundärer Pflanzenstoffe interessant ist: Sie kommen in gewöhnlichen Pflanzen nur in sehr geringer Konzentration vor, können aber durch gezielte Anreicherung in höherer Konzentration und gleichbleibend hoher Qualität synthetisiert werden.
Auch in Bezug auf Aspekte der Nachhaltigkeit bringen pflanzliche Stammzellen Vorteile mit sich: Sie können komplett im Labor erzeugt werden, wodurch weder Flächen für den Anbau noch Pflanzenschutzmittel eingesetzt werden müssen. Auch werden bei der Extraktion von Pflanzenstammzellen weniger Extraktionsmittel benötigt als bei der Extraktion aus Pflanzenmaterial, das auf natürliche Weise gewachsen ist.
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